In Fake Facts stellen Katharina Nocun und Pia Lamberty Verschwörungstheorien und Verschwörungsdenken vor, sie zeigen auf wie das menschliche Denken dazu führt, dass sich Verschwörungsdenken bildet, bringen zahlreiche Beispiele und schließlich Tipps, wie man mit Leuten, die solchen Thesen anhängen umgehen kann.
Zwischen zwei Deckeln Beiträge
In “The Sovereign State and Its Competitors” beantwortet Hendrik Spruyt die Frage, wie der französische Territorialstaat im Übergang von Mittelalter zu Neuzeit die dominierende politische Form in Europa werden konnte. Die von ihm angeführten Gründe zielen nicht auf eine oft zitierte angebliche militärische Überlegenheit gegenüber seinen Konkurrenten der Hanse und den italienischen Stadtstaaten. Vielmehr nimmt Spruyt auch Überlegenheiten in der inneren und äußeren Verfasstheit des Territorialstaats in den Blick, die so in den anderen Modellen nicht vorzufinden gewesen sind.
Der Philosoph Michael Sandel beschreibt in seinem Buch mit dem Titel „Vom Ende des Gemeinwohls“ die Folgen der Meritokratie, also einer Gesellschaftsordnung, die hauptsächlich auf Leistung beruht. Er kritisiert, dass diese Form der Leistungsgesellschaft mitunter für den aufkommenden Populismus verantwortlich ist und zur Erosion des Gemeinwohls führt.
In ihrem Buch “Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit” nehmen David Graeber und David Wengrow das klassische große Entwicklungsnarrativ der Menschheit auseinander: von den vorgeschichtlichen wilden Stämmen durch Landwirtschaft zum zivilisatorisch geordneten Verwaltungswesen. Sie verbinden dies mit einer gehörigen Portion ideengeschichtlicher Kritik und betonen die Relevanz nicht-westlicher Denker*innen für das, was wir heute “westliche” Werte nennen.
Dirk Brockmann geht in „Im Wald vor lauter Bäumen“ davon aus, dass unsere Welt hochkomplex ist, sich aber mit den passenden wissenschaftlichen Analysen und Ansätzen dennoch (oder gerade deswegen?) Muster in ihr erkennen lassen. So erzählt Brockmann beispielsweise, was die Verbreitung von Verschwörungserzählungen, die Veränderungen in Ökosystemen und Pandemien gemeinsam haben. Sie alle passieren in Systemen, die sich durch so genannte Kritikalitätsschwellen, Kipppunkte oder (Selbst-)Koordination auszeichnen.
Rudolf Stichweh versammelt in „Inklusion und Exklusion“ verschiedene Aufsätze aus systemtheoretisch-soziologischer Perspektive. Er erfasst Inklusions- und Exklusionsprozesse als soziale Phänomene, die überall in der Gesellschaft vorkommen, unfassbar viel Komplexität reduzieren und gesellschaftliches Leben häufig gerade erst möglich machen. Dabei geht es immer um die Einbeziehung von Personen in die globalisierten Funktionssysteme. Daneben gibt es Schattenseiten, die wir alle kennen: so erscheint gesellschaftliche Exklusion als verketteter Prozess, der selten nur einen Lebensbereich betrifft.
Justin Tosi und Brandon Warmke analysieren in ihrem Buch Grandstanding das Phänomen der öffentlichen Selbstdarstellung, die auf moralischen Inhalten basiert. Insbesondere auf Social Media, aber nicht nur. Die Autoren zeigen auf, was Menschen dazu bewegt und warum sie es als schädlich einschätzen.
In Amerikas Gotteskrieger arbeitet Annika Brockschmidt heraus, wie eine unheilvolle Allianz aus konservativem Libertarismus, evangelikalem Nationalismus und White-Supremacy-Rassismus in den USA einen christlich-nationalistischen Staat erschaffen will. Sie zeigt ideologische Hintergründe auf, macht dabei aber auch deutlich, dass diese in erster Linie strategisch eingesetzt werden, um Macht bzw. Reichtum zu erhalten oder zu gewinnen.
Hedwig Richter entspinnt in ihrem Buch „Demokratie: eine deutsche Affäre“ ein Porträt der deutschen Demokratiegeschichte, eingebettet in europäische und weltweite Entwicklungen. Dabei stellt sie Demokratieentwicklung als Projekt vor, das immer mit Beharrungskräften einhergeht und sich nur Stück für Stück entfalten kann. Insgesamt ist die Einbindung möglichst aller Personen in die politischen Prozesse aus historischer Perspektive ein höchst unwahrscheinliches und kontingentes Unterfangen.
In seinem Buch „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ hinterfragt David Graeber das klassische Verständnis von Geld, auf dem ein Großteil der heutigen Ökonomie basiert. Er zeigt auf der Grundlage historischer Beispiele, dass das Geld nicht ein natürliches Werkzeug eines freien Marktes ist, sondern ein staatlich geschaffenes Mittel um soziale Beziehungen zu kontrollieren.