Hedwig Richter entspinnt in ihrem Buch „Demokratie: eine deutsche Affäre“ ein Porträt der deutschen Demokratiegeschichte, eingebettet in europäische und weltweite Entwicklungen. Dabei stellt sie Demokratieentwicklung als Projekt vor, das immer mit Beharrungskräften einhergeht und sich nur Stück für Stück entfalten kann. Insgesamt ist die Einbindung möglichst aller Personen in die politischen Prozesse aus historischer Perspektive ein höchst unwahrscheinliches und kontingentes Unterfangen.
Zwischen zwei Deckeln Beiträge
In seinem Buch „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ hinterfragt David Graeber das klassische Verständnis von Geld, auf dem ein Großteil der heutigen Ökonomie basiert. Er zeigt auf der Grundlage historischer Beispiele, dass das Geld nicht ein natürliches Werkzeug eines freien Marktes ist, sondern ein staatlich geschaffenes Mittel um soziale Beziehungen zu kontrollieren.
In seinem Buch QE formuliert David Orell die These, dass die moderne Ökonomie noch immer mit den mathematischen Methoden des 19. Jahrhunderts arbeitet. Gerade mit der Quantenmechanik haben sich aber komplexe mathematische Modelle entwickelt, die auch ökonomische Zusammenhänge wesentlich angemessener abbilden können.
Matthias Quent zeigt in seinem Buch „Deutschland rechts außen“ die langfristigen Strategien und Taktiken auf, die Rechte seit Jahrzehnten hierzulande nutzen um einen Rechtsruck zu forcieren. Dabei wird deutlich, dass rechtsradikale und -extreme Positionen in der Bevölkerung abnehmen, ihr struktureller Unterbau aber sehr gut funktioniert. So ergibt sich, dass unsere demokratische Gesellschaft paradoxerweise gleichzeitig noch nie so liberal eingestellt und dennoch von Demokratiefeind*innen bedroht war.
Jenny Odell beschreibt ihr Buch „Nicht tun“ selbst als aktivistisches Handbuch, das sich als Selbsthilferatgeber tarnt. Sie stellt sich gegen die Ökonomie der Aufmerksamkeit, fordert aber keinen vollständigen Rückzug, sondern eine Art Beobachterperspektive, die sich an den bestehenden Regeln orientiert, diese jedoch immer wieder unterläuft.
In „Die Realität der Massenmemdien“ entwirft Niklas Luhmann ein Bild der Massenmedien, das noch quasi in Gänze ohne die Entwicklungen des Internets auskommen muss. Kern seines Buches ist es zu zeigen, dass alles, was wir wissen, wir durch die Massenmedien wissen. Sie gestalten einen gesellschaftlichen Informationsvorrat auf den wir alle zurückgreifen und dessen Kenntnis wir anderen unterstellen.
In seinem Buch „The Knowledge Machine“ will der Philosoph Michael Strevens erklären, warum die Wissenschaft so gut darin ist, die Wahrheit zu ergründen und warum es so lange gedauert hat, bis sich die Wissenschaft in ihrer heutigen, modernen Form entwickelt hat.
Lisa Herzog stellt sich in „Die Rettung der Arbeit“ die Frage, welche Rolle die Erwerbsarbeit heute und in Zukunft vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Gesellschaft spielen kann, wird und sollte. Sie tritt dafür ein, Lohnarbeit als soziale Interaktion zu verstehen, die fundamental dafür sorgt, dass Menschen in die Gesellschaft integriert werden. Ohne die Verhandlung über und die Gestaltung von guten Arbeitsverhältnisse sieht sie große soziale Brüche am Horizont.
In „Narrative Wirtschaft“ stellt Robert J. Shiller die These auf, dass gesellschaftliche Narrative einen großen Einfluss auf ökonomische Ereignisse haben. Er rekonstruiert anschließend die Wirtschaftsgeschichte aus der Perspektive der Narrative und zeigt dabei auf, welches Potenzial in dem Ansatz steckt, aber auch, wie unzureichend das ökonomische Handwerkszeug in diesem Kontext ist.
In seinem Buch „Mindstorms“ von 1993 entwirft Seymour Papert eine neue Art, Kindern mit der Hilfe von Computern Wissen zu vermitteln. So sollen Kinder die Fähigkeit entwickeln, über ihr eigenes Denken und Lernen zu reflektieren. Papert hofft, dass sich durch eine veränderte Bildungskultur auch die Wissenschaftskultur verändert.