In “Arbeit Macht Missbrauch” stellt Lena Marbacher dar, wie Macht und insbesondere Machtmissbrauch sich auf verschiedene Arten und an vielen Stellen in unserer Gesellschaft zeigen. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte des Themas und weisst darauf hin, was für ein Handlungsbedarf besteht.
Zwischen zwei Deckeln Beiträge
In „Das Auge des Meisters“ zeichnet der italienische Philosoph Matteo Pasquinelli eine Kulturgeschichte der künstlichen Intelligenz – oder besser der Automatisierung der Arbeit. Er betont dabei die enge Verbindung zwischen sozialen Formen der Arbeitsteilung und deren Automatisierung und weist darauf hin, dass Automatisierung eine Akkumulation von Wissen im Sinne der marxschen Theorie ist. Dies gilt umsomehr für die aktuellen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.
In „Kinder – Minderheit ohne Schutz: Aufwachsen in der alternden Gesellschaft“ kommen die Autoren zu dem Schluss, dass unsere Gesellschaft den in ihr lebenden Kindern nicht gerecht wird. In allen gesellschaftlichen Subsystemen spielen sie nicht die Rolle, die wir ihnen zugestehen müssten, damit sich die Gesellschaft in Zukunft auf sie als Bürger*innen wird verlassen können. Glücklicherweise kann man die überforderten Bildungsinstitutionen wie Schule oder Kita neu denken, Ressourcen wie die fitte Rentner*innen einbinden und Potenziale in gut funktionierenden Nachbarschaften heben.
Regeln durchziehen nicht unsere modernen Gesellschaften, sondern sind schon immer Grundlage menschlichen Zusammenlebens. Doch ihre Bedeutung und Interpretation hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Diesem Wandel geht Lorraine Daston in ihrem Buch Regeln – eine kurze Geschichte nach: Sie beschreibt unterschiedliche Arten von Regeln – dicke und dünne oder lokale und universelle – und spürt besonders einem Verständnis von Regeln nach, das wir heute verloren zu haben scheinen: den Regeln als Modelle, die wir nachahmen und an denen wir uns orientieren.
Das sechste Podcast-Jahr geht zu Ende und entsprechend haben wir uns wieder in größerer Besetzung virtuell zusammengesetzt. Jede*r hatte ein Buch und ein anderes Medium im Gepäck.
Viel Spaß beim Hören und einen guten Start ins neue Jahr!
In „Gutes Geld“ plädiert Philippa Sigl-Glöckner dafür, eine neue Finanzpolitik in Deutschland und Europa anzustreben. Während Finanzen nicht alles in der Politik sind, bestimmen sie ganz maßgeblich über die Handlungsfähigkeit von Politiker*innen. Dagegen hat sich über die letzten Jahrzehnte eine technokratische Obsession in die deutsche und europäische Politik eingeschlichen, die sich an Schuldenquoten und Neuverschuldungen des Staates festbeißt. Für Sigl-Glöckner ist genau das das Gegenteil zukunftsorientierter, moderner und aktiver Politik.
Rutger Bregman zeigt in seinem Buch „Im Grunde gut“, dass Menschen von Natur aus kooperativ und gut sind und plädiert dafür, den weitverbreiteten Pessimismus über das Böse im Menschen zu überdenken. Bregman widerlegt Studien und Geschichten, die angeblich das Gegenteil beweisen und erzählt von Ereignissen, die auf Mitgefühl und Solidarität basieren – auch unter schwierigsten Bedingungen. Dieses positive Menschenbild ist nicht nur realistisch, sondern kann uns auch anleiten, unser Zusammenleben und unsere Institutionen danach auszurichten und so eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.
In „Demokratie ohne Gesetze“ thematisiert C.L. Skach, dass eine funktionierende Gesellschaft nicht nur von Gesetzen, sondern vielmehr von aktiven Bürgern getragen wird. Sie beschreibt 6 Themenbereiche, in denen ihrer Meinung nach mehr getan werden sollte, um eine lebendige demokratische Gesellschaft zu erhalten.
In seinem Buch „Die Unterwerfung“ zeichnet Phillipp Blom die Geschichte der Idee nach, dass es die zentrale Aufgabe des Menschen sei, sich die Welt zu unterwerfen. Die Grundlagen dieses Narrativs sieht Blom in der Entstehung der abrahamitischen Religionen, von wo aus es beosonders über das Christentum, die Aufklärung, die wissenschaftliche Revolution in den gegenwärtigen Kapitalismus getragen wurde. Eine zentrale Rolle spielten dabei die Denker, die heutzutage als philosophischer Kanon gelten und die es schafften, die neuen Ideen zu integrieren und nutzbar zu machen, ohne gleichzeitig die grundlegende Überlegenheit der Menschen über die Natur infrage zu stellen.