In dem Buch „Zukunft als Katastrophe“ geht Eva Horn der Frage nach, seit wann und mit welchen Annahmen die menschliche Zukunft als katastrophal angenommen wird. Hierfür analysiert sie eine beeindruckende Menge an Fiktionen in Form von Bildern, Literatur und Film, aber auch wissenschaftlichen Ideen und das von der Antike bis zur Gegenwart.
Zwischen zwei Deckeln Beiträge
In ihrem Buch The Innovation Delusion” zeigen Lee Vinsel und Andrew L. Russell auf, warum unsere Fixierung auf Innovationen keine gute Idee ist. Wir sollten viel mehr darauf schauen, das Bestehende zu pflegen und weiterzuentwickeln, als immer auf die große Neuerung zu hoffen, die alle unsere Probleme löst.
Tin Fischer zeigt in seinem Buch “Linke Daten, Rechte Daten” mit vielen Beispielen, dass Daten nicht objektiv sind, also die Wirklichkeit nicht unverfälscht abbilden. Daten entstehen immer in einem Kontext und müssen auch entsprechend interpretiert werden.
Zu dieser Jubiläumsfolge haben wir uns zu viert zusammengesetzt und jede*r hatte zwei Bücher im Gepäck, die er*sie für sich wichtig oder gelungen fand. Diese insgesamt acht Bücher stellen wir euch hier vor und hoffen, das ist für euch ein passender und vielleicht auch interessanter Jahresabschluss.
In the Collapse of Chaos argumentieren die Autoren, dass der übliche reduktionistische Ansatz in der (Natur-) Wissenschaft nur die halbe Wahrheit ist, der zweite Teil sind Strukturen auf höheren Ebenen, die mit den tieferen Ebenen in Wechselwirkung stehen.
In „Die Altenrepublik“ geht Stefan Schulz der Frage nach, wie Deutschland als alternde Industrienation seine Zukunft gestalten sollte. In den nächsten Jahren werden eine halbe Million Menschen mehr in Rente gehen, als ins Arbeitsleben eintreten – inklusive Migrationsbewegungen. Hier muss man politisch aktiv werden: Der Renteneintritt muss vermutlich erhöht werden und alte Menschen müssen länger in die Organisation der Gesellschaft eingebunden werden. Andererseits müssen Familien und junge Menschen entlastet und mehr beachtet werden.
Franziska Schutzbach zeigt in ihrem Buch “Die Erschöpfung der Frauen”, wie unser heutiges Gesellschaftssystem nach wie vor von einer permanenten Verfügbarkeit der Frau ausgeht: familiär, sexuell, beruflich und gesellschaftlich. Sie benennt Erschöpfungspotentiale und deren Ursachen und erklärt, wie das vorherrschende System verändert werden könnte.
Samira El Ouassil und Friedemann Karig bieten einen Überblick über die Theorie von Narrativen und dem klassisch westlichen Narrativ der „Heldenreise“. Sie zeigen dann, wie diese (und andere) narrative Strukturen unsere heutige Gesellschaft prägen, uns im Umgang mit der Klimakatastrophe jedoch hemmen.
David Graeber stellt das Konzept der Bullshit Jobs vor, also von Jobs, die für die Gesellschaft überflüssig sind, und beleuchtet dieses Jobs von mehreren Seiten.
Mariana Mazzucato zeigt in dem Buch „The Entrepreneurial State: Debunking Public vs. Private Sector Myths“ von Mariana Mazzucato stellt die Autorin heraus, dass der Staat eine tragende Rolle in der Entwicklung von Volkswirtschaften innehat. Gesamtgesellschaftlich hochrelevante Innovationen wurden und werden auch in Zukunft durch staatliche Institute, Netzwerke und Forschungseinrichtungen erbracht. Wenn Firmen wiederum auf diesen Innovationen aufsetzen, um neue Produkte marktfähig machen zu können, sollte der Staat in die Lage versetzt werden an seinen risikobehafteten Investitionen beteiligt zu werden.