In „Energierevolution jetzt“ betonen Volker und Cornelia Quaschning die Bedeutung des Pariser Klimaabkommens und kritisieren die unzureichenden bisherigen Klimaschutzmaßnahmen. Die Autor*innen glauben nicht an technikverliebte Heilsversprechen, sondern glauben, dass die notwendigen Lösungen für einen klimaneutralen Gesellschaftsumbau alle schon vorliegen. Zentral geht es ihnen um den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen hierzulande.
Schlagwort: Gesellschaft und (Post-)Moderne
“Die Werte der Wenigen” ist ein Sammelband mit philosophischen Aufsätzen zum Verhältnis von Eliten und Demokratie. Wichtig ist hier der Plural, denn die eine Elite gibt es nicht. Unabhängig davon, ob wir von einer ökonomischen, politischen oder anderen Elite sprechen, geht es doch immer um eine gesellschaftliche Minderheit mit Machtpotential. Zwar unterstreichen die Autor*innen, dass die Existenz von Eliten mit unserem heutigen Demokratieverständnis durchaus vereinbar ist, wie sich das Verhältnis von Eliten und Nicht-Eliten gestaltet, bleibt aber ein offener Aushandlungsprozess.
In dem Buch „Zukunft als Katastrophe“ geht Eva Horn der Frage nach, seit wann und mit welchen Annahmen die menschliche Zukunft als katastrophal angenommen wird. Hierfür analysiert sie eine beeindruckende Menge an Fiktionen in Form von Bildern, Literatur und Film, aber auch wissenschaftlichen Ideen und das von der Antike bis zur Gegenwart.
In ihrem Buch The Innovation Delusion” zeigen Lee Vinsel und Andrew L. Russell auf, warum unsere Fixierung auf Innovationen keine gute Idee ist. Wir sollten viel mehr darauf schauen, das Bestehende zu pflegen und weiterzuentwickeln, als immer auf die große Neuerung zu hoffen, die alle unsere Probleme löst.
In „Die Altenrepublik“ geht Stefan Schulz der Frage nach, wie Deutschland als alternde Industrienation seine Zukunft gestalten sollte. In den nächsten Jahren werden eine halbe Million Menschen mehr in Rente gehen, als ins Arbeitsleben eintreten – inklusive Migrationsbewegungen. Hier muss man politisch aktiv werden: Der Renteneintritt muss vermutlich erhöht werden und alte Menschen müssen länger in die Organisation der Gesellschaft eingebunden werden. Andererseits müssen Familien und junge Menschen entlastet und mehr beachtet werden.
Franziska Schutzbach zeigt in ihrem Buch “Die Erschöpfung der Frauen”, wie unser heutiges Gesellschaftssystem nach wie vor von einer permanenten Verfügbarkeit der Frau ausgeht: familiär, sexuell, beruflich und gesellschaftlich. Sie benennt Erschöpfungspotentiale und deren Ursachen und erklärt, wie das vorherrschende System verändert werden könnte.
Samira El Ouassil und Friedemann Karig bieten einen Überblick über die Theorie von Narrativen und dem klassisch westlichen Narrativ der „Heldenreise“. Sie zeigen dann, wie diese (und andere) narrative Strukturen unsere heutige Gesellschaft prägen, uns im Umgang mit der Klimakatastrophe jedoch hemmen.
In Fake Facts stellen Katharina Nocun und Pia Lamberty Verschwörungstheorien und Verschwörungsdenken vor, sie zeigen auf wie das menschliche Denken dazu führt, dass sich Verschwörungsdenken bildet, bringen zahlreiche Beispiele und schließlich Tipps, wie man mit Leuten, die solchen Thesen anhängen umgehen kann.
In “The Sovereign State and Its Competitors” beantwortet Hendrik Spruyt die Frage, wie der französische Territorialstaat im Übergang von Mittelalter zu Neuzeit die dominierende politische Form in Europa werden konnte. Die von ihm angeführten Gründe zielen nicht auf eine oft zitierte angebliche militärische Überlegenheit gegenüber seinen Konkurrenten der Hanse und den italienischen Stadtstaaten. Vielmehr nimmt Spruyt auch Überlegenheiten in der inneren und äußeren Verfasstheit des Territorialstaats in den Blick, die so in den anderen Modellen nicht vorzufinden gewesen sind.
In ihrem Buch “Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit” nehmen David Graeber und David Wengrow das klassische große Entwicklungsnarrativ der Menschheit auseinander: von den vorgeschichtlichen wilden Stämmen durch Landwirtschaft zum zivilisatorisch geordneten Verwaltungswesen. Sie verbinden dies mit einer gehörigen Portion ideengeschichtlicher Kritik und betonen die Relevanz nicht-westlicher Denker*innen für das, was wir heute “westliche” Werte nennen.