In „Moderne und Ambivalenz“ beschreibt Bauman die moderne Welt als eine, die auf der beständigen Suche nach Ordnung ist und immer Klarheit schaffen will. Insbesondere die Idee des modernen Nationalstaats lebt dabei genuin von Reinheitsvorstellung der in ihm lebenden Völker. Baumann zeichnet nach, wie sehr die moderne Praxis der Vereindeutigung mit wissenschaftlichen Methoden zusammenhängt und durch diese hervorgebracht wurde und wird.
Schlagwort: Gesellschaft und (Post-)Moderne
In ‚Die Vereindeutigung der Welt‘ argumentiert Thomas Bauer, dass unsere aktuelle Welt immer schlechter darin ist, Mehrdeutigkeit zuzulassen. Er zeigt auf, welche Probleme wir uns als Gesellschaft mit dieser geringen Ambiguitätstoleranz einhandeln.
Mittlerweile ist ein „zu viel“ an Essen für viele Menschen ein größeres Problem als ein „zu wenig“. In „The Way We Eat Now“ zeigt Bee Wilson, wie es dazu kommen konnte, dass viele von uns zu viele Kalorien und zu wenig Nährstoffe essen.
Dabei geht es ihr nicht darum, individuelle Entscheidungen zu verurteilen. Sie betont stattdessen, welch wichtige Rolle technische Entwicklungen sowie gesellschaftliche wie ökonomische Strukturen spielen.
In seinem Buch „Religion für Atheisten“ fragt Alain de Botton, was wir von der Religion für eine säkulare Gesellschaft lernen können. Er zeigt auf, dass die Religion wichtige soziale Funktionen übernimmt, für die wir bisher nur unzureichenden Ersatz gefunden haben. Er will damit keine Rückkehr zur Religion befürworten, sondern eine aktive Suche nach dem „guten Leben“ in einer säkularen Welt anstoßen. Und dabei gibt es von den Religionen einiges zu lernen, das nichts mit ihren übernatürlichen Geschichten zu tun hat.
Steffen Mau porträtiert unsere Gesellschaft als eine, die sich zunehmend an den (Schein-)Objektivitäten von Zahlen orientiert. Ob in Rankings von Universitäten, durch das Bewerten von Produkten bei Amazon, oder den Bildungsvergleich mithilfe von Pisa: überall sind Vergleiche am Werk, die sich auf Kennziffern beziehen. Dabei geht es um die viel beschworene „Transparenz“ von sozialen Prozessen, die durch Zahlen eingängig und verständlich werden. Auf der einen Seite kann so Demokratisierung in gewissen Bereichen erreicht werden, aber wir kommen alle auch in die Verlegenheit, gegen andere anzutreten, uns stetig verbessern zu wollen und auch müssen, um im ständigen Bewährungsdruck Schritt halten zu können. Diese Janusköpfigkeit dieser Art von Gesellschaftsentwicklung ist das zentrale Thema von „Das metrische Wir“.
Das Buch „Ökologische Kommunikation“ von Niklas Luhmann zeigt, warum es so schwierig ist, erfolgreiche Strategien gegen den Klimawandel zu finden: Verschiedene Eigenlogiken in verschiedenen gesellschaftlichen Systemen haben nämlich gar keine direkte Möglichkeit, ökologische Probleme produktiv intern zu verarbeiten. Wo Luhmann schon 1986(!) noch die größten Chancen auf Erfolg sah, erfahrt ihr in dieser Folge!
In seinem Buch „Alles ist relativ und anything goes“ versucht John Higgs, eine Erzählung des 20. Jahunderts zu entwickeln. Für ihn war dieses Jahrhundert ein bisschen wie die Pubertät der Menschen, in der sie die zentralen und stabilen Strukturen hinter sich gelassen haben, um ihren eigenen Weg zu finden.